Thema: Tips-3
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Thema: Wie steuere ich ein Flugmodell
Dieses Thema ist sehr breit gefächert weil es letztendlich eine Kombination aus folgenden Kompetenzen beinhaltet.
- schnelles Reaktionsvermögen
- gute Sehschärfe
- gute Einschätzung der Entfernung zum Modell
- gute Einschätzung der Höhe des Modells zum Boden
- gute Einschätung der Geschwindigkeit des Models
- das Wissen: wie gut ist der Gleitwinkel des Flugmodells ohne Motorantrieb
- wie eigenstabil ist das Flugmodell
- wie reagiert das Modell auf bestimmte Steuerbefehle
- wie sind die Windverhältnisse und wie windempfindlich ist mein Modell......
Man erkennt recht schnell das es hier eine Verkettung unterschiedlicher Kompetenzen bedarf, damit ein Modell in der Luft bleibt,
wobei dem Start und der Landung die höchste Aufmerksamkeit gilt.
Weiterhin ist der Grundeinstellung des Modells sehr wichtig, weil jedes Modell ein anderes Setup braucht, um vernünftig zu fliegen.
Ein E-Sgler benötigt eine andere Einstellung des Setups als ein 3 D - Kunstflugmodell.
Beispiele von Setups:
- Motorsturz
- Seitensturz des Motors
- der Schwerpunkt
- die EWD
- die Ausschlagstärke der Servos in mm
- die erforderliche Reaktionsgeschwindigkeit der erforderlichen Servos
- die erdorderlichen Ruderkräfte der Servos die abhängig sind von der Geschwindigkeit des Modells und der Motorstärke.
Die geistige Kompetenz:
Jeder Modellpilot hat eine unterschiedliche Reaktionszeit,die auch altersbedingt sein kann. Wer also ein High-Speed-Modell in
Betrieb nehmen möchte sollte bedenken, das es hier um ein Modell geht das zu einer Waffe werden kann,
wenn der Pilot nicht richtig damit umgeht oder vom Modell überfordert wird.
Jeder Modellpilot kommt irgendwann an so einen Punkt, wo er merkt, das das Modell nicht von ihm gesteuert wird,
sondern das Modell den Piloten.
Fazit:
Der Pilot muß die Höhe, die Geschwindigkeit des Modells, die Entfernung zum Modell innerhalb von Sekundenbruchteilen
in Steuerbefehle am Sender umsetzen.
Fazit:
Wohin fliegt das Modell, fliegt es weg oder kommt es auf mich zu.....
Wie muß ich den richtigen Steuerknüppel bewegen um das Modell in der Luft zu halten.....
Fazit:
Gerade bei Modellflugzeugen kommt der Erkennung der aktuellen Fluglage eine besondere Bedeutung zu!
Fliegt das Modell vom Piloten weg, sind alle Steuerbefehle "Normal":
Höhenruder ziehen = Modell steigt
Höhenruder drücken = Modell fällt
Seitenruder links = Modell fliegt nach links
Seitenruder rechts = Modell fliegt nach rechts
Jetzt stellen wir uns mal vor das Modell fliegt auf dem Rücken liegend von uns weg:
Höhenruder ziehen = Modell fällt
Höhenruder drücken = Modell steigt
Seitenruder links = Modell fliegt nach rechts
Seitenruder rechts = Modell fliegt nach links
Jetzt fliegt das Modell in normaler Fluglage auf uns zu:
Höhenruder ziehen = Modell steigt
Höhenruder drücken = Modell fällt
Seitenruder links = Modell fliegt nach rechts
Seitenruder rechts = Modell fliegt nach links
Jetzt fliegt das Modell auf dem Rücken liegend auf uns zu:
Höhenruder ziehen = Modell fällt
Höhenruder drücken = Modell steigt
Seitenruder links = Modell fliegt nach links
Seitenruder rechts = Modell fliegt nach rechts
Dazu kommt noch, das der Pilot über einen Regler den Motor ansteuert und somit die Geschwindigkeit des Modells.
Daraus folgt:
Je höher die Fluggeschwindigkeit um so kleiner werden die Ruderausschläge, damit das Modell weich fliegt.
Zu große Ruderausschläge führen immer zu unkontrollierbaren Flugzuständen des Modells,
was dann eine schnelle Gegenreaktion des Piloten erfordert.
Das Wechselspiel:
- aus Erfassung der Fluglage
- der Geschwindigkeit des Modells
- das Wissen welche Ruder muß ich jetzt bedienen und wie viel
- und der Angst um das Modell und den eventuellen finanziellen Verlust führen gerade bei Anfängern im Modellflug zu geistigen
Aussetzern (Verkrampfung), die meist mit dem Verlust des Modells enden (Totalschaden) im Ernstfall mit Sach- oder Personenschäden,
weil diese Modelle durch ihre Masse und ihre Geschwindigkeit ein nicht unerhebliches Gefahrenpoptential darstellen.
Gesammtfazit:
Gerade der Neuling im Modellflug sollte mit Modellen beginnen, die eigenstabil sind, nicht zu schnell sind, gut zu sehen
sind und sich bei loslassen aller Steuerknüppel wieder selbst abfangen.
Das was hier beschrieben worden ist mag auf den 1. Blick etwas schwierig aussehen, aber fliegen ist
wie Auto fahren, mit der Übung kommt die Sicherheit.
Und nach wenigen Wochen laufen die wichtigsten Steuerbefehle instinktiv in ihrem Kopf ab, und dann kann man die ersten
leichten Kunstflugfiguren in Angriff nehmen: Looping, Rückenflug ect.
Selbst mir mit gut 40 Jahren Flugerfahrung ( 10 Jahre Pause dazwischen) passieren immer noch kleine Steuerfehler,
die ich aber auf Grund der Erfahrung immer gut ausbügeln kann.
Jedes Modell läßt sich anders steuern, das ist wie mit Autos, kleine Modelle sind wesentlich agiler als große,
dementsprechend macht nur eine längere Flugpraxis einen unsicheren Anfänger zu einem verantwortungsvollen Piloten.
Gerade bei neuen Modellen und dem Erstflug, sollte der Anfänger immer die Hilfe von Vereinskollegen in Anspruch nehmen die die
erforderliche Qualifikation besitzen, damit der Erstflug lange positiv in guter Erinnerung bleibt.
Die schwierigste Flugfigur bleibt der Geradeausflug in gleichbleibender Höhe!
Hier mal ein Flugvideo für Anfänger:
http://www.youtube.com/watch?v=nIVP_8TNiEg
Hier mal ein Beispiel wie man es nicht (Start) machen sollte:
http://www.youtube.com/watch?v=ISBhkeBTuHo&feature=related
Gründe:
Zu kleines Modell,zu hohe Fluggeschwindigkeit des Modells, keine klare Fluglagenerkennung,
zu wenig Schwung beim Start, zu geringe Eigenflugstabilität des Modells,
viel zu hektische Steuermanöver die aus der Überforderung des Piloten hervorrühren.