Thema: "Störung"
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Jeder Modellflieger der längere Zeit auf dem Modellflugplatz verbringt wird den lauten Ausruf eines Modelflugpiloten "Störung" schon mal gehört haben.
Dieser Hilferuf signalisiert den anderen Piloten und anwesenden Beteiligten das ein Flugmodell
sich nicht mehr steuern lässt.
Das beinhaltet letztendlich den Stromausfall im Flugmodell selber, was letztendlich zum Ausfall der gesamten Empfangsanlage führt.
Dieses Szenario war zu Zeiten der 27 MHz - Technologie des öfteren zu hören gewesen,
zu Zeiten der 35 MHz-Technologie bei Doppelbelegungen eines Frequenzkanales
und zu Zeiten der 40 MHz-Technologie bedingt durch den Industriefunk.
Heute im Zeitalter der 2,4 GHz - Technologie ist ein Ausfall des Empfangssystems relativ selten geworden.
Aber durch den Einsatz von digitalen Servos und dann durch den Einsatz vieler digitaler Servos in einem
Flugmodell ist die Wahrscheinlichkeit für so ein Szenario wieder stark angestiegen.
Betrachtet man die Ausfallwahrscheinlichkeit aller Komponenten eines Flugmodells so kann man
folgende Wahrscheinlichkeiten für den Ausfall einer Komponente so definieren:
Komponente: |
Ausfallwahrscheinlichkeit: |
Empfänger-Ausfall/Fehler |
eher sehr selten |
Servoausfall/Blokierstrom |
eher sehr selten |
Kabelbruch |
eher sehr selten |
Ein-Aus-Schalter defekt |
eher sehr selten |
LIPO - Defekt |
eher sehr selten |
Brushlessregler unterdimensioniert |
öfters |
Brushlessregler defekt |
öfters |
SBEC des Brushlessreglers überlastet |
öfters |
Blokierstrom (Servo) zu hoch |
öfters |
Der Ausfall einer bestimmten Komponente des Empfangssystems kann also in der Regel
auf den Brushlessregler als ganzes (Totallausfall) oder auf den Ausfall des BEC/SBEC des Brushlessreghlers
eingegrenzt werden.
Ist das Modell also nicht mehr steuerbar und stürzt somit in der Folgezeit ab und der Pilot mach dann nach auffinden des
Modells die Erfahrung das das beschädigte Modell noch voll steuerbar ist, stelt sich natürlich die Frage
nach der Ursache des Absturzes und der Fehlerquelle die diesen Absturz verursacht hat.
In den meisten Fällen ist der Ausfall des Brushlessreglers oder eine Teilkomponente dieses Reglers also das BEC/SBEC
die Ursache für den Ausfall des Empfangssystems zu finden.
Zu viele Flugpiloten dimensionieren den Brushlessregler zu klein was die Amperezahl betrift.
Zieht ein Brushlessmotor in der Spitze 40 A Strom und ist der Brushlessregler nur für 40 A ausgelegt so
wird dieser Regler zu 100 % ausgelastet, dies ist ein Fehldimensionierung.
Dimensionieren Sie immer den Brushlessregler gut 20% höher was die Amperezahl angeht, also ein 60 A Regler anstatt eines 40 A - Reglers
wird dann thermisch nicht so ausgelastet/überlastet und schaltet sich nicht irgenwann im Flug ab.
Weiterhin gilt es zu bedenken das das BEC/SBEC nur für eine bestimmte Amperezahl ausgelegt ist.
Setzen Sie in Flugmodellen > 1,20 m Größe generell immer nur SBEC ein.
Hierbei ist die Anzahl der Servos und der Servotyp selber zu berücksichtigen.
Je mehr Servos und um so mehr digitale Servos Sie einsetzen um so höher muß das SBEC belastbar sein.
Da ein SBEC generell kurzschlußfest ist, wird es bei Überlast die Spannung im SBEC herunterfahren und der Empfänger wird
funktionslos sein, ebenso die Servos.
Achten Sie also immer darauf das beim Einsatz von 4/6 digitalen Servos das SBEC ein Leistung von mindestens 5 A
und temporär 7/8 A leisten kann.
Je höher die Amperezahl ist um so geringer ist die Ausfallwahrscheinlichkeit des Empfangssystems.
Im Idealfall haben Sie eine getrennte Spannungsversorgung für Empfänger und Servos, sowie einen 2. Stützakku
für die Servoseite oder aber ein Y-Weiche die das SBEC des Brushlessreglers ersetzt mittels eines externes SBECs.
Da der Antiebsakku des Motors im Flug extrem selten ausfällt (Kurzschluss etc.) ist über ein Y-Adapter
und ein externes SBEC entsprechender Leistung ein Absturz eines Flugmodells sehr selten möglich.
Hier das Beispiel für solch eine Y-Weiche:
Schaltungsbeschreibung:
Der Empfänger wird über einen eigenen Stützakku 2 S/300 und einem externen SBEC 6V/2 A mit Spannung versorgt.
Da der Empfänger nur ca. 40 mA Strom aufnimmt reicht so ein Akku für einen Flugtag.
Der Empfänger ist somit zu 100% gegen Störimpulse von der Servoseite geschützt.
Die Servoseite wird zum einen über das SBEC des Bruchlessreglers oder falls dieser ausfällt über das 2. externe SBEC 6 V 3/5 A über die
Y-Weiche mit Spannung versorgt.
In den Stecker solte eine 5 A Shottky-Diode integriert werden.
So sind das SBEC des Brushlessreglers und das externe SBEC voneinander entkoppelt.
Ein Absturz eines Flugmodells mittels eines Pilotenfehlers ist jetzt wesentlich wahrscheinlicher als durch den Ausfall eines SBEC auf der Servoseite.
Der zusätzliche Sicherheitsgewinn ist erheblich, das Zusatzgewicht weit < 100 g, und die Kosten
für die Akkuweiche + Stützakku + 2 x SBEC + Adapterkabel liegen hierfür < 60 !
Der Platzbedarf ist sehr gering da Empfänger und Akkuweiche in Reihe hintereinander liegen.
Der Empfänger wird bei 4 Servos über 4 x 1:1 Servokabel mit Spannung versorgt, somit kann ein Kabelbruch im bisherigen
System bei der 1-Steckerlösung ohne Akkuweiche nicht mehr vorkommen.
Diese 1:1 Kabel sind 10 cm lang und lassen der Positionierung des Empfängers Luft im Modell.
Die Servostecker werden um 180 Grad zu den 1:1 Adapterkabeln verdreht auf die Akkuweiche aufgestekt.
Über ein Adapterkabel (Y-Weiche)wird die Spannung des SBEC des Brushlessreglers auf einen MPX-Stecker geführt
und das Steuersignal für den Motor auf den entsprechenden Kanal auf der Akkuweiche gesteckt.
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