Thema:
Die Kompetenzen, Vereinswahl etc.
Jede Sportart erfordert von dem Sportler bestimme Fachkompetenzen.

Beim Carambolbillard sind diese wie folgt zu definieren:
- gutes Augenmaß
- hohe Feinmotorik
- hohe Analysefähigkeit
- hohe psychische Belastungsgrenze
- physische Belastbarkeit Ausdauer...
- eine hohe geistige Beweglichkeit

Das Augenmaß
Wer sich die Größe eines Billardtisches und die der darauf befindlichen Kugeln anschaut der sollte erkennen,
das das Treffen einer Kugel mit dem Queue und dann das treffen der beiden anderen Kugeln mit der eigenen Billardkugel
um so schwieriger wird je weiter sich die Kugeln entfernt voneinander befinden.

Eine Billardkugel auch über 1,5 m millimetergenau an einen bestimmten Punkt zu bringen benötigt daher ein gutes Auge.

Die Feinmotorik
Beim Billard ist die Palette der unterschiedlichen Stoßstärken sehr hoch, dazu kommt noch das man durch das geben
eines Effet hier den Ball mit dem Queue genau und sicher treffen sollte.

Es können sowohl Stöße von hoher Kraft als auch nur hauchdünne Stoßimpulse im Wechsel notwendig sein

Die Analysefähigkeit:
Carambolbillard entspricht in entscheidenden Punkten dem Schachspiel.
Jeder Stoß hat eine Folgewirkung auf das Stellungsspiel.

Jeder Spielerwechsel erfordert von dem Spieler der am Zug ist eine Stellungsanalyse.
Da es im Billard wesentlich mehr Stellungsmöglichkeiten als im Schach gibt benötigt man hier sehr viel Erfahrung
um aus Millionen von möglichen Stellungsmustern das richtige Reaktionsmuster heraus zu suchen das das höchste CRV
für eine Carambolage beinhaltet und darüber hinaus eine weitere oder eine Serie von Carambolagen ermöglicht.

Das bedeutet letztendlich sehr viel Arbeit für den Denkapparat und somit kostet das letztendlich auch Konzentration
wenn ständig an die Grenzen seiner Denkbelastung geführt wird.
Mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit die Stellunganalyse vornehmen und diese aus unterschiedlichen Blickwinkeln
erfassen hilft hier schon meist weiter.

Stress ist immer der Feind eines jeden Billardspielers!
Billard ist kein Rennsport, deshalb sollte man ruhig und konzentriert agieren.

Disziplin/Training
Da der Billardsport eine hohe Fachkompetenz in den Bereichen Feinmotorik, Tempo, Länge erfordert kann
das Billardspiel immer nur am Tisch erlernen.
Die technische Umsetzung ist das A und O aber nicht alles.
Ohne die geistige Auseinandersetzung mit der gewählten Disziplin, also worauf kommt es an, wird man nicht viel weiter kommen.
Die Queuehaltung, die Stoß Dynamik und das Gefühl für Tempo und Länge erhält man nur im Training.

Das dies nur mit einer hohen Disziplin verbunden ist sollte allen Lesen klar sein!
Billard ist ein Spiel das im Spieler eine Leidenschaft zu dieser Sportart entfachen kann aber auch Leiden schaft.
Der Zeitaufwand wenn es über den Hobbybereich hinaus geht sollte nicht unterschätzt werden.

Die psychische Belastung
Billard ist auf Grund seiner Spielweise die sehr viel Erfahrung, Konzentration und Disziplin erfordert immer eine
psychische Belastung für den Spieler der kaum an den Tisch kommt weil der Gegner zu stark ist.

Das ist gerade im Tunier sehr deprimierend wenn der Gegner Ball für Ball macht und man selber nicht eingreifen kann.
Man ist immer auf ein Fehl des Mitspielers angewiesen.

Da ein Spiel meist über 20/25 Aufnahmen geht sollte man den anderen Spieler genau analysieren
und seine möglichen Schwächen analysieren.
Spieler mit Erfahrung können auch locker bleiben wenn der Gegner 30/50 Ball in Serie machen.
Es hat daher keinen Sinn mit Spielern zu trainieren wenn diese wesentlich stärker sind.

Diesen beim Training zu zuschauen finde ich da positiver, da der Druck der dann auf dem unerfahrenen Spieler lastet
ihm letztendlich die Freude am Spiel nimmt.

Die physische Belastung:
Billard ist gerade bei hohen Distanzen 150/300 Ball ein Ausdauersport der eine gewisse psychische Belastung unabdingbar macht.
Das viele um den Tisch laufen, das bücken und das ständige Belasten der Arme beim Stoß sind auf Dauer,
je länger so ein Spiel dauert eher schädlich.
Man sollte somit körperlich anstrengende Positionen möglichst vermeiden!

Fazit:
Eines sollte jedem Billardspieler unbedingt klar sein:
nur wer am Tisch ist kann Punkte machen, deshalb ist gerade gegen starke Spieler wenn man ohnmächtig dem Spiel des Anderen
zuschauen muß, ohne selber etwas tun zu können und man auf den Fehler des Mitspielers warten muß, das kann die Psyche sehr belasten.

Dazu kommt noch das dieses warten einen "kalt" werden läßt, man somit gerade als Hobbyspieler aus dem Rythmus kommt
und die psychische Belastung hier so stark werden kann, das sich dies an der Körpersprache für den Gegner sehr gut erkennen läßt.
Vermeiden Sie also solche Situationen!
Wer im Training gerade mal ein GD von 2 spielt der wird einem Gegner der ein GD von 4+ spielen kann ausgeliefert sein.
Dazu kommt noch das Billard auch tagesformabhängig ist.

Und je höher man spielt, um so schneller erkennt man das es auch Spieler gibt, die in
einer Aufnahme 100/200/300 Ball machen können.
Das bedeutet das mit dem Bandenentscheid das Spiel schon fast verloren sein kann.

Konzentration, Disziplin und eine innere Ruhe und Gelassenheit ist dann sehr vorteilhaft.

Vereinswahl:
In der Regel wird man bei der Wahl des Vereins immer auf gute Erreichbarkeit Wert legen.
Sobald aber Ihr Ziel über dem Hobbybereich liegt sollte man darauf achten ob im gewählten Verein genug Trainingspartner findet
und man die nötige Ruhe dort vorfindet.

Billard ist in 1. Linie ein Konzentrationssportart!

Laute Musik, laute Unterhaltung und andere Störquellen können einem dann den Spaß am Spiel verderben.
Sind Spieler vorhanden die ihr Wissen weiterreichen und sind immer freie Tische vorhanden so ist man dort gut aufgehoben.

Da der Billardsport gerade im Ruhrgebiet ein "Kneipensport" war und sich viele Vereine erst in den letzten Jahren dazu entschlossen
haben ein eigenes Vereinsheim zu haben, sind die Verhaltensweisen gerade bei älteren Spielern
die eher den Spaß an 1. Stelle sehen und nicht den Billardsport sehr störrend.

Wenn bei Ihnen der Sport einen höheren Stellenwert hat als die Geselligkeit, dann meiden Sie Billardvereine
die die "Geselligkeit" besonders hervor heben.

So gut wie alle Billardvereine wurden in Zeiten gegründet in denen man in Kneipen agierte.
Das hat zur Folge das viele ältere Spieler dieses "Kneipenspiel" mit rauchen, trinken und laute Unterhaltung, Musik
als völlig legal ansehen.
Meiden Sie also als sportorientierter Spieler diese geselligen Vereine wie der Teufel das Weihwasser!

Vereine in denen der Konsum einen höheren Stellenwert als der sportliche Erfolg hat sind daher für mich keine Empfehlung
für den jeweiligen Verein.




Alle Inhalte sind freibleibend und entsprechen meinem Kenntnisstand vom 11.10.2015
Für die Richtigkeit wird keine Haftung übernommen!
Erstellt: 11.10.2015 Manfred Winters
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